Projekt „Rettet das Nashorn“

Tierschutz kennt keine Grenzen

In Süd-Afrika wird ca. alle 20 Stunden ein Nashorn wegen seines Horns getötet – die inoffiziellen Zahlen sind leider weit höher.
Der Nashornbestand wird wegen der Wilderei mittlerweile auf nur noch auf round about 13.000 (2012 waren es noch ca. 22.000) Tiere geschätzt – davon befinden sich 35% in Privathand, also Farmen, bzw. kleinen Reservaten.

Das Horn geht für horrende Summen als Statussymbol, Heilmittel, Krampflöser, Fiebersenker etc. vorwiegend nach Asien. Viele glauben, es würde sogar gegen Corona wirken. Es ist jedoch widerlegt, dass das Horn eine heilende Wirkung hat – besteht es doch aus Keratin, der gleichen Substanz wie unsere Fingernägel und Haare -, aber der Handel geht weiter.
Die Wilderer gehen brutal vor und schrecken vor nichts zurück, bringt doch ein Kilogramm Nashornhorn ca. 50.000 Euro auf dem Markt.

Zum Schutz der Nashörner haben wir im Jahre 2012 das Projekt “Rettet das Nashorn” ins Leben gerufen und sind seither zweimal im Jahr für ca. sechs Wochen in Süd-Afrika.

Den Anfang machte die Unterstützung der Black Mambas, Süd-Afrikas erste weibliche Anti-Wilderer-Einheit, geführt durch den Wildhüter Craig Spencer, dem wir im Jahr 2013 den von uns ausgebildeten Hund Shaya (für Schlag), der am 07.03.2017 gestorben ist, zur Verfügung stellten. Shaya wurde speziell darauf trainiert, das Horn von Nashörnern, Elfenbein, Munition und Waffen aufzuspüren. Er kontrollierte mit Craig Spencer, u.a. an Zufahrten des Parks Autos und suchte in den umliegenden Dörfern und im afrikanischen Busch nach „Jagdbeute“ und Waffen.
Im Januar 2018 wurde „Sosha“ (für Krieger) als Shaya-Nachfolger an Craig übergeben.

Ihm folgten weitere Hunde für andere Anti-Wilderer-Einheiten. Diese sind GOOODs Calimero, GOOODs Colins Matimba (für Power) und GOOODs Rihati (für Blitz), die großartige Dienste leisten, sodass die Wilderei erschwert wird.

Im September 2022 haben wir GOOODs Kurhula (für Frieden) übernommen. Er kommt aus einer anderen Region und wurde von seinem dortigen Doghandler misshandelt. Bis zu seiner Verabschiedung/Pensionierung die am 12.05.2024 stattgefunden hat, unterstützte er die vorhandenen Hunde bei der Arbeit und befindet sich nun in Privatbesitzer.

Im Februar 2023 „stolperte“ uns im Tierheim Viernheim GOOODs Kulava Kutiva (für Neugier) über den Weg. Seit 08.04.2024 befindet sich die Hündin nun in Süd-Afrika und unterstützt die vorhandenen Hunde bei der Arbeit am Gate.

Die Ausbildung der bisherigen Hunde erfolgte ehrenamtlich durch das Team der Hunde-Akademie Perdita Lübbe. Diese wiederum wurde unterstützt von Diensthundeführern der Hessischen Polizei. Die Trailhündin „Nyeleti“ wurde vom K9-Suchhundezentrum in der Personensuche trainiert.
Auch Kulava wurde – wie gewohnt – von Nicole Tomera betreut und trainiert und neu im Team ist der Leiter der südhessischen Diensthundestaffel, Matthias Klein, der zuständig für das Spürhundetraining ist.

Wir haben uns für die Ausbildung von Spür- und Trail-Hunden entschieden, weil die Schutzhunde zu sehr in der Schusslinie stehen und die Nasenarbeit zum Auffinden von Horn und Waffen die größte Herausforderung für die Ausbilder in Süd-Afrika darstellt.

Wir wünschen uns, dass unsere Kinder und Kindeskinder noch lebendige Nashörner in ihrem natürlichen Lebensraum erleben dürfen und deshalb ist der Schutz der Nashörner, bei denen natürlich auch Elefant, Giraffe, Schuppentier und Co. nicht außen vorgelassen werden, eine Herzensangelegenheit.

Aktuell geht es den Schuppentieren sehr an den Kragen: Es vergeht fast keine Woche, an denen keine „Pangolin“ aus Wildererhänden befreit werden.

Es gibt eine Reportage aus dem Jahre 2013, die auch heute noch sehr aktuell ist. Im Internet ist sie zu finden unter: „Wilderern auf der Spur – ein Hund für Afrika“ oder über diesen Link zum Herauskopieren: https://www.youtube.com/watch?v=_lzq4cbmcs8

Projekt Hunde und Nutztiere:
Des Weiteren sind wir in das Projekt „Khumba Ncila“ involviert, welches die naheliegenden Dörfer außerhalb des Wildtierschutzgebietes unterstützt. Es wurden u.a. Brunnen für die Nutztiere gebaut, damit diese in der Trockenzeit Wasser haben und die Farmer, die sehr arm sind, bekommen zudem Pellets und Heu zur Verfügung gestellt, damit ihre Lebensgrundlage erhalten bleibt.

Ein Tierarzt versorgt tagtäglich kranke Kühe, Ziegen, (auch herrenlose) Hunde … Die Tiere werden geimpft, denn Tollwut, Parvovirose, Tuberkulose etc. sind nach wie vor Thema in Süd-Afrika.

Geht ein ungeimpfter Hund/Katze durch den Zaun zum Wildtierschutzgebiet, was möglich ist, und wird dort von einem Raubtier getötet, kann es sein, dass sich dieses ansteckt.
Nach einem positiven Testbefund muss das Raubtier – im schlimmsten Fall ein ganzes Rudel – durch die Wildhüter geschossen werden, was seit Beginn des Projekts Khumba Ncila nicht mehr vorgekommen ist.

Für die Hunde der Dörfer gibt es kostenlose Kastrationsprojekte, damit sie sich nicht unnötig vermehren und Krankheiten verbreiten.
Jeder Hund wird mit Leine, Halsband, Futternapf und Futter ausgestattet und für Besitzer, die mehr über den Umgang mit dem Tier lernen wollen, gibt es Schulungen – auch hinsichtlich der Nutztiere. Dies findet großen Anklang.
Ende 2022 haben wir von einem anonymen Spender die Zusage für den Bau einer Tierklinik erhalten, die am 10. November 2023 eingeweiht wurde.
Die zu behandelnden Tiere können nun noch optimaler versorgt und anschließend besser betreut und überwacht werden.

Projekt „Bushbabys“:
Ca. 1.000 Kinder und Jugendliche erhalten von spezialisierten „Black Mambas“ Umweltunterricht mit anschließender Prüfung. Dies wurde kurz nach Entstehen der Black Mambas als Schulfach etabliert. Die Kinder sind die Zukunft der Wildschutzgebiete und bekommen nun auf diesem Weg einen direkten Bezug zur Natur und den Tieren.

Was benötigt wird:
Unterstützung beim Einkauf professioneller Ausrüstung, wie Uniformen, Schuhe, Funkgeräte, Nachtsichtgeräte, Kamerafallen. Übernahme von Tierarztkosten für in Schlingen geratene Tiere, ebenso für die Tiere der Dörfer. Gelder für Medikamente, Verbandsmaterial, Benzin, besser noch ein neues Fahrzeug, denn die alten Autos halten nicht mehr lange, Miete für im Waisenhaus untergebrachte Tiere, Halsbänder, Futter etc.

Ralf und Perdita Lübbe-Scheuermann

Mehr über das Projekt erfahren Sie auf Facebook unter https://www.facebook.com/RettetdasNashorn